Abendmahl mit Kindern feiern

„Kommt, denn es ist alles bereit!“ Menschen stehen in den Kirchenbänken auf und kommen nach vorn. Männer, Frauen, Jugendliche - und ein kleines Mädchen.
Ganz selbstverständlich stellt sie sich mit in den Kreis am Altar, öffnet die Hände und wartet gespannt. Was passiert?
In den ersten christlichen Gemeinden waren Kinder wie alle Getauften beim Abendmahl dabei. Erst nach über 1000 Jahren wurde das anders. Man hatte immer mehr Scheu vor der Heiligkeit des Abendmahls. Es wuchs die Angst, dass Kinder sich unwürdig verhalten und man ließ sie erst ab 13 oder 14 Jahren zu. Martin Luther hat gesagt: „Es steht nichts im Wege, dass auch den Kindern das Sakrament des Altars gegeben werden kann.“

In der evangelischen Kirche war es trotzdem lange üblich, erst mit der Konfirmation zum Abendmahl zu gehen - obwohl die Konfirmation im Grunde nichts mit dem Abendmahl zu tun hat, sondern eine Bestätigung der Taufe ist.
Erst in den letzten Jahrzehnten hat sich die Praxis an vielen Orten wieder geändert.
Der Grund: Jesus Christus ist der Gastgeber beim Abendmahl, und er will mit allen zusammen sein. Wir geben seine Einladung weiter. Aber wir machen nicht die Gästeliste und entscheiden, wer würdig ist und wer nicht. Und wer einmal erlebt hat, wie offen und gesammelt Kinder Brot und Kelch entgegennehmen, wird sie in der Runde nicht mehr missen wollen.
Die oldenburgische Synode, unser Kirchenparlament, hat alle Kirchengemeinden aufgefordert, die Teilnahme von Kindern am Abendmahl zu fördern.

Unser Gemeindekirchenrat hat jetzt beschlossen, bei den Kinderbibeltagen und der Kinderferienwoche in diesem Sommer damit anzufangen.

Und natürlich zum nächsten Abendmahlsgottesdienst: „Kommt, denn es ist alles bereit!“

Meike von Fintel


 

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