Die Glocken

Die Glocken der Kirchen in Friesland rufen weithin hörbar zum Aufstehen, zur Ruhepause und zum Feierabend. Sie laden zum Gottesdienst ein.

Früher wurde auch bei Gefahr, z.B. Feuer oder Hochwasser, eine Glocke geläutet (in besonderem
Tempo.)
Die 3 Bronzeglocken der Kirchengemeinde Sande wurden hier von Wanderglockengießern in den Jahren 1423, 1522, 1646 und 1756 gegossen.
Erst wurde dafür eine Grube ausgehoben und die Form aus Lehm eingebracht.
Diese Form wurde gebrannt und musste auskühlen.
Dann wurde Zinn mit Kupfer bei 1150° geschmolzen und in die Form gegossen.
Erst nach langem Auskühlen stellte sich heraus, ob der Guss gelungen war. Hatte die Glocke Risse oder stimmte der Ton nicht, musste Alles noch einmal von vorne beginnen. Eine gelungene Glocke wurde aus der Glockengrube gleich in den 32m hohen Turm empor gezogen.
In Sande hängen drei Bronzeglocken. Die Älteste von 1522 wiegt 1600 kg und ist 1,40 m breit. Die zweitälteste Glocke von 1646 wiegt 550 kg und hat einen Durchmesser von 0,96 m. Die jüngste Glocke
von 1756 ist aber gleichzeitig die Älteste. Sie war ursprünglich 1423 gegossen, ist aber beim Verläuten 1725 geborsten und musste umgegossen werden.

Sie ist 1100 Kg schwer und 1,14 m breit.
In Kriegszeiten wurden vielerorts Glocken eingeschmolzen, um Geschosshülsen herzustellen.
Im zweiten Weltkrieg sollte die jüngste Glocke eingeschmolzen werden. Aber man hat sich um das Alter der Glocke gestritten und so blieb sie in Jever am Bahnhof stehen.

Nach dem Krieg wurde sie wieder in unserem Turm aufgenommen und hat jeden heimkehrenden Soldaten begrüßt.

Heute freuen sich die Dorfbewohner über den vollen Klang der Bronzeglocken in unserem Turm. Sie rufen uns zum Gottesdienst und erinnern morgens, mittags und abends an Gott, der die Zeit und den Ruhetag geschaffen hat. Gerade in unserer hektischen Zeit tut es gut, am Mittag nach dem Läuten kurz zur Ruhe zu kommen und die geöffnete Kirche zu besuchen.

Probieren Sie es mal aus.


 

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